(Dermatomykosen)

Hier ein kleiner Überblick zu dem Thema Hautpilzerkrankungen. Um 100%ig sicher zu sein, das es sich um einen Hautpilz handelt, sollten sie auf alle Fälle ihren Tierarzt konsultieren und auch mit ihm die Behandlung absprechen.

Entscheidend ist oft das Immunsystem der Katzen, daher sollten wir als Katzenbesitzer immer ein besonderes Augenmerk darauf legen. Katzen mit schlechtem oder angegriffenem Immunsystem sind für Krankheiten immer anfälliger als andere.

Pilzsporen sind überall im alltäglichen Leben vorhanden, auf Pflanzen, Lebensmitteln und auch auf Wänden, gerade im Bad oder in der Küche. Es kommt aber nur dann zu einer Erkrankung, wenn das Immunsystem durch Stress, Krankheit, etc. nicht ausreichend

gestärkt ist. Besonders Kinder und auch Jungtiere sind daher häufiger betroffen....

Alle Pilzerkrankungen der Haut, der Haare und Krallen bezeichnet man auch als Dermatomykosen.

Man unterscheidet zwischen

a) ansteckenden Pilzen (Mikosporum oder Trichophyten)

b) nicht ansteckende Pilze (Hefe oder Schimmelpilze)

zu a) Die Erreger der ansteckenden Pilzarten werden auch Dermatophyten genannt.

Mikrosporie und Trichophytie

Die Übertragung erfolgt durch direkten Körperkontakt zwischen den Tieren. Es kann aber auch eine Übertragung auf den Menschen erfolgen, was man auch bedenken sollte.

Fast alle Infektionen der Katzenhaut werden durch ‚Mikrosporum canis‘ verursacht. Er hält sich auf dem Körper der Katzen auf, die Katze (oder jedes andere Haustier) ist sozusagen das Stammreservoir bei einem Pilzbefall.

Gerade dort wo mehrere Haustiere anwesend sind ist die Übertragungsgefahr am Größten, da es zu einer Sporenübertragung von Tier zu Tier kommt.

Daneben kann die Übertragung der sehr haltbaren Sporen auch über die Lieblingsplätze der Tiere, Kämme, Bürsten, durch herumliegende Haare oder sporenhaltige Hautschuppen erfolgen.

In dieser Form können die Sporen sehr lange haltbar und auch bis zu mehreren Jahren infektionsfähig sein. Darüber kommt auch eine Übertragung durch äußere Parasiten in Fragen (Flöhe, Milben....).

Trichophytien werden seltener bei den Katzen festgestellt. Wenn dann handelt es sich meist um eine Infektion mit der Art ‚Trichophyton mentagrophytes‘. Diesen Erreger findet man sowohl bei Haus- als auch bei Wildtieren, besonders bei Nagetieren. Der Kontakt mit Wild- bzw. Nagetieren könnte die Ursache dafür sein, daß sich hier und da auch Katzen mit dieser Pilzart infizieren.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 1 - 4 Wochen.

In dieser Zeit entwickelt sich aus den Pilzsporen eine Art ‚Geflecht‘, welches in die Haare und die oberen Zellen der Haut eindringt.

Auf den befallenen Haaren läßt sich eine äußere und (selten) innere Sporenbildung erkennen. Die Art der Sporenbildung für zum Ausfallen und zum Abbrechen der Haare. Der Befall der Hautschichten führt zur Schuppenbildung.

In den meisten Fällen kommt es zu kreis- / ringförmigen Veränderungen, sprich zu kreisrunden Schuppen- u. Krustenbildungen, bzw. zu kreisrundem Haarausfall (im englischen deswegen auch "Ringworm" genannt). Meist kommen die Symptome im Kopfbereich vor, können aber auch auf anderen Teilen des Körpers auftreten.

Seltener kommen anstatt der kreisrunden Veränderungen, Bläschen- und Pustelbildungen vor. Besonders bei älteren Katzen kann die Schuppenbildung nur gering sein.

Um eine genauere Diagnose zu stellen, hat der Tierarzt folgende Möglichkeiten:

die Woodsche Lampe - sie erzeugt ein UV-Licht von besonderer Wellenlänge. Mikrosporiearten erzeugen unter dieser Lampe eine leuchtend helle, gelbgrüne Fluoreszenz.

Mikroskopische Untersuchung - mit der Skalpellklinge nimmt man ein kleines Hautgeschabsel oder man nimmt ein paar erkrankte Haare und der Tierarzt oder das Labor untersuchen diese unter dem Mikroskop

Kulturelle Untersuchung - dies ist die sicherste Methode einen Pilz und die Art festzustellen. Im Labor ist ein bestimmter Nährboden vorhanden auf dem die Kultur angelegt wird (mit Hautgeschabsel und Haaren). Oftmals hat man nach 2-3 Tagen schon ein klares Ergebnis, in einigen Fällen kann es aber auch einige Wochen dauern. Sollte die Katze aber Sporen im Fell haben, wird die Kultur immer positiv ausfallen. Dennoch eine Hauterkrankung und eine positive Kultur deuten sehr stark auf eine Pilzinfektion hin.

Therapie

Eine Therapie muß aus drei Maßnahmen bestehen:

a) innerlich durch Medikamente

b) eine äußerliche Behandlung - am besten alle Katzen im Bestand

c) die Desinfektion der Wohnung, des Hauses

zu a) was die innerliche, medikamentöse Behandlung angeht, so konsultieren sie selbstverständlich am besten ihren Tierarzt. Es gibt verschiedene Medikamente - aber nicht jedes Medikament kann für jedes Tier genommen werden. Außerdem haben einige Medikamente größere Nebenwirkungen, daher sollten sie sehr genau dosiert werden, etc..

Die neuesten Studien haben gezeigt das das Medikament ‚Program‘ nicht nur gegen Flöhe (wie ursprünglich geplant) sondern auch gegen Pilzerkrankungen hilft. Mit dem Mittel kann man zum Einen Flöhen und Hautpilz vorbeugen, zum Anderen aber auch Flöhe und Hautpilz bekämpfen. Sehr interessant auch aus dem Grund der Verträglichkeit – Program kann unbedenklich sogar Jungtieren verabreicht werden und hat keine schädigenden Nebenwirkungen. Sprechen Sie einfach mal ihren Tierarzt darauf an, der sie ausführlich darüber informieren kann.

zu b) hier gibt es verschiedene Methoden - z.B. wird bei Langhaarkatzen geraten alle scheren zu lassen, was aber nicht immer ein Muß ist. Es gibt verschiedene Shampoos, bzw. Lösungen mit denen man die Katzen baden sollte - eine Lösung nennt sich Imaverol, man bekommt sie beim Tierarzt (in Absprache mit ihm). Aber es gibt bestimmt auch andere....

zu c) Hygiene im Haushalt ist gerade in so einer Zeit sehr wichtig. Man sollte mit einem Desinfektionsmittel gegen Pilze die Räume putzen und desinfizieren, die Liegeflächen der Katzen, die Bürsten, Kämme, etc...

Hefe- und Schimmelpilze

Diese Pilzarten sind in der Natur überall verbreitet. Sie leben unter anderem auf der Haut von Haustieren, aber auch in den Ohren, in den Organen kommen sie vor.

Sie werden zu einem Problem, wenn die normale Bakterienflora durch Krankheiten, ein instabiles

Immunsystem, eine Infektionskrankheit (wie z.B. Leukose) oder eine längere Behandlung mit Antibiotika geschädigt wurde.

Ist ‚nur‘ die Haut betroffen, so hilft in vielen Fällen ein äußerliche Behandlung mit Medikamenten.

Pilze die in der Mundhöhle oder den Verdauungsorganen vorkommen, können z.B. Granulome, Abszesse, etc. hervorrufen.

Mit Lösungen, Spülungen, Medikamente kann man dies in den Griff kriegen, manchmal muss der Tierarzt aber auch zum Skalpell greifen um Granulome oder Abszesse zu entfernen.

Quellen:

Katzenkrankheiten von W.Kraft & U.M. Dürr
Die Katze von Michael Wright & Sally Walters

© copyright Nicole Heitbrink