Diese Frage mag sich vielen
Katzenliebhabern stellen, die sich zum Kauf einer Rassekatze entschließen. Inspiriert
durch den Besuch einer Rassekatzen-Ausstellung oder durch einen Artikel in einer
Katzenzeitschrift, kommt bei vielen der Wunsch auf, auch eines dieser schönen Tiere zu
besitzen. Fleißig werden die Kleinanzeigen im Tiermarkt oder in gängigen
Katzenzeitschriften gewälzt oder es wird bei einem Verband direkt nach Jungtieren
angefragt. Schnell können sich Unmut und Enttäuschung breit machen angesichts der, so
scheint es, horrenden Preisvorstellungen der Züchter. Und so mancher wird sich fragen,
wieso er viele hundert Mark für ein sogenanntes Liebhabertier hinlegen soll, wo er doch
weder züchten noch ausstellen will und der Stammbaum letztendlich in der Ablage
verstauben wird. Schnell ist man sich einig, daß Züchter wohl unheimlich geldgierig sein
müssen und sich an ihren Jungtieren eine goldene Nase verdienen. Aber zum Glück gibt es
da ja auch noch zahlreiche "Züchter", die ihre Tiere zu Niedrigpreisen unter
die Leute bringen. Deren Tiere haben auch einen Stammbaum, kosten aber oft nur halb so
viel wie die anderen Katzen. Was
steckt hinter solchen eklatanten Preisunterschieden ?
Eine artgerechte Haltung und Aufzucht von
Tieren hat ihren Preis. Daher muß bei Billigangeboten grundsätzlich davon ausgegangen
werden, daß Schleuderpreise nur möglich sind , weil Elterntiere wie Welpen sie teuer mit
ihrer physischen und psychischen Gesundheit bezahlen. Bei diesen bedauernswerten Tieren
handelt es sich oft um "Produkte" aus Massenzuchten, die einzig Vermehrung und
Verkauf zum Ziel haben. Die Muttertiere werden durch zu frühe und viel zu häufige
Bedeckung schamlos ausgebeutet, bis sie geschwächt und ausgemergelt sterben, bei der
Verpaarung der Elterntiere finden Gesundheit, Qualität und Charakter keine Beachtung und
von einer medizinischen Grundversorgung der Tiere kann nicht ausgegangen werden. Sie käme
zu teuer. Darüberhinaus werden die Welpen oft viel zu früh (vor der 13. Lebenswoche)
abgegeben - so kann das Muttertier gleich wieder gedeckt werden. Daß Jungtiere, die unter
solchen Umständen gezeugt und aufgezogen werden, meist krank und schwach sind, kann sich
selbst ein Laie denken. Falls das Kleine die ersten Wochen bei seinem neuen Besitzer
überlebt, kommen auf diesen oft horrende Tierarztkosten zu, die den Betrag, den ein
Züchter für eines seiner Jungtiere verlangt hätte, bei weitem übersteigen. Unter
Umständen werden solche Tiere nie ganz gesund, was nicht nur teuer ist, sondern auch viel
Kummer für den einzelnen bedeutet. Alle Züchter, die dem 1. DEKZV e.V. angehören,
unterliegen deren Zuchtrichtlinien, die eng am Tierschutzgesetz ausgerichtet sind. Sie
regeln ebenso das Mindestalter für die Erstdeckung des Muttertieres und die Häufigkeit
der zugelassenen Deckungen, wie die medizinische Versorgung (Impfungen, Wurmkuren) und das
frühestmögliche Abgabealter der Jungtiere. Hierdurch sind optimale Bedingungen
gewährleistet, aus denen gesunde und psychisch stabile Tiere hervorgehen.
Spätestens an dieser Stelle müßte allen
klar sein, daß ein artgerechter und verantwortungsvoller Umgang mit Tieren seinen Preis
hat. Verlangt ein Züchter nun einige Hundert Mark für sein Jungtier, so hat er mit
diesem Betrag oft nur knapp die Kosten gedeckt, die er bisher für das kleine Kätzchen
hat aufbringen müssen:
Angefangen bei den Deckkatergebühren, über
die medizinische Versorgung von Muttertier und Kleinen, bis hin zum qualitativ
hochstehenden Futter, das eine optimale Grundversorgung gewährleistet. Krankheiten nicht
mitgerechnet, vor denen auch ein noch so verantwortungsbewußter Züchter nicht gefeit
ist. Ein Geschäft ist mit dem Verkauf der Tiere daher kaum zu machen ! Werden Jungtiere
zu auffallend günstigen Preisen angeboten, so ist davon auszugehen, daß dies nur
möglich ist, indem ihre körperlichen und seelischen Bedürfnisse oftmals grob mißachtet
werden.
Nur wer billig produziert, kann auch billig
verkaufen !
Den Preis zahlen in erster Linie die Tiere !
Aber auch die neuen Besitzer kommen in den seltensten Fällen preisgünstig davon. Die
einzigen, die zufrieden aus dem Geschäft hervorgehen, sind skrupellose Geschäftemacher,
die durch den Verkauf nicht nur profitieren, sondern auch Platz für neue Ware geschaffen
haben.
- Dieser Artikel wurde von unserem Verein, dem
1. DEKZV e.V., zur Verfügung gestellt.
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